MBA Sustainability Management

MBA-Toolbox 13/20: Sustainable Supply Chain Management

In unserer „MBA-Toolbox Sustainability Management“ stellen wir insgesamt 20 Tools aus 20 Jahren MBA Sustainability Management vor. Wir geben ein Intro zu wichtigen Werkzeugen des Nachhaltigkeitsmanagements, liefern Einblicke in die Praxis und stellen Personen aus unserem Netzwerk vor. Heute: Sustainable Supply Chain Management – Integration ökologischer und sozialer Aspekte in der Lieferkette. Mit dabei ist Audi: In der Toolbox berichtet Dr. Johanna Klewitz, Leiterin „Nachhaltigkeit Lieferketten“, über Trends und Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen, sowie Steuerungsansätze im Bereich Sustainable Supply Chain.

„Das Managen von Nachhaltigkeitsaspekten entlang der Lieferkette etabliert sich in Unternehmen, was sich ebenfalls in der entsprechenden Forschung widerspiegelt. Unternehmensexterne und -interne Kooperationen und verlässliche Partnerschaften sind dabei wichtig, um holistisch nachhaltige Entwicklung vorantreiben zu können.“

Dr. Dorli Harms, Henkel AG & MBA-Lehrende

Tool Sustainable Suply Chain Management

Inhalt
Intro: Sustainable Suply Chain Management
Expert*innen kennenlernen: Dr. Dorli Harms, Dr. Johanna Klewitz
Einblicke in die Praxis: Was sind Trends und Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen, sowie Steuerungsansätze im Bereich Sustainable Supply Chain bei Audi.

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Direkt ins Intro lesen: Sustainable Supply Chain Management (Text: Dr. Dorli Harms)

Um unternehmerische Nachhaltigkeit umfassend umzusetzen, bedarf es Maßnahmen, die in die Lieferkette hineinwirken. Das umfasst neben ökonomischen Aspekten sowohl ökologische als auch soziale Aspekte. Beispielsweise erhebt ein einkaufendes Unternehmen für die Ermittlung von Scope 3-Emissionen CO₂-Daten von seinen Lieferanten. Darüber sind z. B. menschenrechtliche Sorgfaltspflichten mit Themen wie die Verhinderung von Kinder- und Zwangsarbeit und Ungleichbehandlung relevant, wie sie im deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz adressiert werden. Die Nachhaltigkeitsleistung der (Vor-)Lieferanten ist somit für Unternehmen von entsprechender Bedeutung (vgl. Naffin et al. 2023, 1753).

In der Folge wird mehr Transparenz entlang der Lieferkette gefordert, wenngleich bei Informationen zwischen verschiedenen Typen bezogen auf Produktionsprozesse, Material und Rückverfolgbarkeit zu unterscheiden ist (vgl. Schäfer 2023, 587 ff.) Der Einkauf nimmt als Schnittstelle zu den Lieferanten schließlich eine wichtige Rolle ein, da diese Abteilung Wissen und Fähigkeiten vermittelt (vgl. Difrancesco et al. 2022, 607), mit Lieferanten im Austausch steht sowie eine Repräsentationsfunktion des eigenen Unternehmens ausübt.

Das Management von nachhaltigen Lieferketten – das Sustainable Supply Chain Management – kann im Wesentlichen wie folgt charakterisiert werden: Integration ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte in die Beschaffungsaktivitäten eines Unternehmens, Ausrichten beschaffungsbezogener Ressourcenflüsse (Material, Information und Kapital) sowie die Verknüpfung von internen und externen Geschäftsaktivitäten, aufgrund der Schnittstelle zu den Lieferanten (vgl. Seuring & Müller 2008, 1700; Ahi & Searcy 2013, 339).

Sustainable Supply Chain Management beinhaltet die Steuerung der Prozesse im Lieferantenmanagement, einschließlich (Risiko-)Bewertung und Auswahl der Lieferanten sowie Lieferantenentwicklung (vgl. Hansen et al. 2013, 91 f.). Zudem lassen sich dazu die (Weiter-)Entwicklung und Ausgestaltung der strategischen Ausrichtung zählen, um Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette voranzutreiben und gleichzeitig der dynamischen Umwelt gerecht zu werden. Kooperationsansätze im Sustainable Supply Chain Management gehen in diesem Sinne über die reine Lieferanten-Kunden-Beziehung hinaus und können unternehmensintern die Interaktion mit anderen Abteilungen umfassen (vgl. Hansen et al. 2013, 103) sowie eine Zusammenarbeit mit externen Partnern innerhalb der Branche und mit weiteren Stakeholdern, wie Nichtregierungsorganisation, beinhalten.

Literatur

  • Ahi, P. & Searcy, C. (2013): A comparative literature analysis of definitions for green and sustainable supply chain management, Journal of Cleaner Production, Vol. 52, 329–341.
  • Difrancesco, R.M.; Luzzini, D. & Patrucco, A.S. (2022): Purchasing realized absorptive capacity as the gateway to sustainable supply chain management, International Journal of Operations & Production Management, Vol. 42, No. 5, 603–636.
  • Hansen, E.G.; Harms, D. & Schaltegger, S. (2011): Sustainable Supply Chain Management im globalen Kontext: Praxisstand des Lieferantenmanagements in DAX- und MDAX-Unternehmen, Die Unternehmung, Vol. 65, No. 2, 87–110.
  • Naffin, J.; Klewitz, J. & Schaltegger, S. (2023): Sustainable development of supplier performance. An empirical analysis of relationship characteristics in the automotive sector, Corporate Social Responsibility and Environmental Management, Vol. 30, No. 4, 1753–1769.
  • Schäfer, N. (2023): Making transparency transparent: a systematic literature review to define and frame supply chain transparency in the context of sustainability, Management Review Quarterly, Vol. 73, No. 2, 579–604.
  • Seuring, S. & Müller, M. (2008): From a Literature Review to a Conceptual Framework for Sustainable Supply Chain Management, Journal of Cleaner Production, Vol. 16, No. 15, 1699–1710.

Ergänzend:

  • Beske-Janssen, P.; Johnson, M. P. & Schaltegger, S. (2015): 20 years of performance measurement in sustainable supply chain management. What has been achieved?, Supply Chain Management: An International Journal, Vol. 20, No. 6, 664–680.
  • Schaltegger, S. & Burritt, R. (2014): Measuring and managing sustainability performance of supply chains: Review and sustainability supply chain management framework, Supply Chain Management: An International Journal, Vol. 19, No. 3, 232–241.

Über diese Toolbox

Die MBA-Toolbox for Sustainability Management ist als Projekt zum 20-jährigen Jubiläum des MBA Sustainability Management am Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg entstanden. An dieser Toolbox haben viele Menschen mitgearbeitet: ehemalige Studierende, Praxispartner*innen, Wissenschaftler*innen, Nachhaltigkeitsmanager*innen, Gründer*innen und alle Expert*innen auf ihrem Gebiet. Wir sagen Danke und freuen uns über das wachsende und wirksame Netzwerk.

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