Vom 2. bis 5. Mai begaben sich 19 reiselustige Nachhaltigkeitswandelagenten auf die Spuren von Hans Carl von Carlowitz, der 1713 den Begriff „Nachhaltigkeit“ in Deutschland prägte. Hier einige Reiseimpressionen der diesjährigen Studienreise des CSM Alumni e.V. nach Dresden und Freiberg in Wort und Bild. Weiterlesen
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„Was ich tue, soll auf fruchtbaren Boden fallen.“
Vom Einzelhandels-Konzern zum Unverpackt-Laden, aus der Festanstellung in die Selbstständigkeit: Nora Sonn ist Studentin des MBA Sustainability Management und hat ihr Leben seit Studienbeginn gründlich umgekrempelt. Im Interview berichtet sie vom Wandel und ihren aktuellen Projekten. Weiterlesen
Dokumentation zum Workshop „Fleischbranche im Wandel“ veröffentlicht
Tierwohl, Regionalität, Biofleisch, Insekten, Laborfleisch – um diese und mehr Themen zu diskutieren, richtete das Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg den Workshop „Die Fleischbranche im Wandel – Wege und Ansätze einer Nachhaltigkeitstransformation“ aus. Für einen Wandel ist es höchste Zeit: Die negativen Umweltwirkungen der Fleischindustrie kollidieren mit globalen Entwicklungszielen (SDGs) und planetaren Grenzen.
Wie kann ein Wandeln hin zu Nachhaltigkeit der Fleischbranche gelingen? Welche Wege lassen sich von der deutschen Fleischindustrie einschlagen?
Der Workshop hat erstmals entscheidende Akteure an einen Tisch gebracht: Fünfzig Teilnehmende aus Landwirtschaft, Futtermittel-, Fleisch- und Fleischersatzproduktion, Verbänden, Wissenschaft und Landespolitik diskutierten zwei Tage lang. Die Ergebnisse zeigen: Um Barrieren zu überwinden und die jeweiligen Transformationspfade voranzubringen, braucht es zielgerichtete Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette sowie Kooperationen zwischen Branche, Handel, Wissenschaft, Politik und Verbrauchern.
Die Dokumentation mit Impulsen und Ergebnissen finden Sie hier als PDF zum Download.
3-Minuten-Nachhaltigkeitsmanagement: Modebewusstsein und Preis halten nicht vom nachhaltigen Kleiderkauf ab
In der Reihe „3-Minuten-Nachhaltigkeitsmanagement” geben wir Einblick in aktuelle Projekte des Centre for Sustainability Management (CSM). Zukunftsthemen und -fragen – und Antworten der Forschung, kurz und verständlich erklärt. Heute: Nachhaltiger Kleiderkauf.
And the winner is …
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigstes Großunternehmen 2019“ geht an Symrise. Wie es dem Unternehmen mit seinem umfassenden Nachhaltigkeitsansatz gelingt, Mehrwert entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu schaffen, erklärt Friedrich-Wilhelm Micus, zuständig für Nachhaltigkeitskommunikation des Unternehmens und Student des MBA Sustainability Management im Interview.
Symrise entwickelt, produziert und vertreibt weltweit unter anderem Duft- und Geschmackstoffe sowie Wirkstoffe für Kosmetika und Lebensmittel. Ob Vanille, Bergamotte oder Zwiebel, Rohstoffe aus der ganzen Welt sind Grundlage der Produkte. Die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises überzeugte das Unternehmen unter anderem mit der transparenten Lieferkette, die auch soziale und ökologische Interessen berücksichtigt.
Sie haben mit Symrise zum zweiten Mal den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Ihnen das persönlich?
Ich bin sehr stolz auf mein Unternehmen und unsere erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie. Nachhaltigkeit war schon immer integraler Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit. Daher freut es mich persönlich, wenn das Engagement von Symrise auch extern anerkannt wird. Mit meiner Arbeit trage ich dazu bei, Nachhaltigkeit immer weiter in unsere Kernprozesse zu integrieren. Ich arbeite gern in diesem Bereich. Dass wir nun zum zweiten Mal den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen haben, bestärkt mich darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind und motiviert mich, mich noch stärker einzubringen.
Mit Ihrem umfassenden Nachhaltigkeitsansatz verbessern Sie die Lage der Bauern in den Anbauregionen. Welche Maßnahmen setzen Sie um und welche Erfolge haben Sie erzielt?
Symrise möchte alle Beteiligten in der Lieferkette angemessen am Wertschöpfungsprozess beteiligen. Um das sicherzustellen, gehen wir mit unseren strategischen Lieferanten enge Beziehungen ein. Davon profitieren alle. So sichern wir uns den Zugang zu strategisch wichtigen Rohstoffen und investieren im Gegenzug in Bildungseinrichtungen, lokale Infrastrukturen oder tragen mit medizinischer Unterstützung zur Gesundheit der Menschen bei, mit denen wir zusammenarbeiten. Das gelingt uns sehr erfolgreich. So haben wir den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2012 zum ersten Mal für unsere Zusammenarbeit mit Vanillebauern auf Madagaskar erhalten. Wir konnten dort wertvolle Erfahrungen sammeln und versuchen nun, diese Erkenntnisse auch auf Erzeugergemeinschaften in anderen Ländern der Welt, wie etwa in der Amazonasregion oder in Indonesien zu übertragen.
Sie studieren am Centre for Sustainability Management (CSM) an der Leuphana Universität Lüneburg den MBA. Warum haben Sie sich für den Studiengang Sustainability Management entschieden und was waren für Sie persönlich Ihre wichtigsten Erlebnisse und Erkenntnisse in diesem Studiengang?
Ich verantworte die Nachhaltigkeitskommunikation und die Unternehmensberichterstattung bei der Symrise AG. Außerdem bin ich Mitglied unseres Sustainability Boards. Seit ich diese Funktionen übernommen habe, habe ich viele praktische Nachhaltigkeits-Erfahrungen gesammelt. Dabei habe ich schnell erkannt, dass ich theoretische Hintergründe benötige, wenn ich meine Positionen professionell ausüben möchte. Nur mit fundierter fachlicher Kompetenz kann ich besser bei der Definition, Steuerung und Implementierung unserer Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -Strategien mitwirken. Da ich den MBA Abschluss in Sustainability Management als geeignet betrachte, um eben diese Kompetenzen zu erwerben, habe ich mich für ein Studium am Centre for Sustainability Management entschieden. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis hat mich einfach überzeugt. An meinem Studium schätze ich besonders, dass ich so viele Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen kennengelernt habe. Ich bin überzeugt, dass mir dieses Netzwerk auch künftig sehr bei meiner Arbeit helfen kann.
Sie haben mit Symrise die Klimaziele für das Jahr 2020 schon 2016 erreicht. Der MBA ist mit seinen aktiven Studierenden und den Absolventinnen und Absolventen das weltweit größte organisierte Fachnetzwerk für Nachhaltigkeitsmanagement. Wie wichtig ist der branchenübergreifende Austausch, um neue Trends zu besprechen und die eigenen Ziele teilweise auch neu auszurichten?
Ja, wir haben unsere Ziele zum Teil deutlich früher erreicht und uns nun noch ambitioniertere Ziele bis 2025 gesteckt. Ich denke, dass gerade dieser branchenübergreifende Austausch zwingend notwendig ist, um immer über aktuelle Trends und Anforderungen verschiedener Stakeholder informiert zu sein. Nur im intensiven Austausch können wir andere Sichtweisen kennenlernen, voneinander lernen und natürlich auch unsere Zieldefinitionen an aktuellen Erfordernissen ausrichten. Letztendlich muss es unser aller Ziel sein, Nachhaltigkeit in der Industrie voranzutreiben.
Vielen Dank, wir freuen uns auf Ihre weiteren Erfolge für eine lebenswerte Zukunft!
Das Interview führten Katharina Guhl und Anna Michalski vom Centre for Sustainability Management, Leuphana Universität Lüneburg.
Bild: Symrise
CSM lädt ein zum Workshop: ‚Die Fleischbranche im Wandel‘ am 20. März 2019
Am 20. März 2019 veranstaltet das Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg den Workshop „Die Fleischbranche im Wandel – Wege und Ansätze einer Nachhaltigkeitstransformation“ und lädt interessierte Teilnehmende aus der Fleischbranche, dem Handel, der Politik und der Wissenschaft an die Leuphana Universität Lüneburg ein. Die Themenschwerpunkte sind (1) Tierwohl, (2) Regionalität & Bio sowie (3) alternative Proteinquellen.
Der Workshop wird in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL), der Landesinitiative Ernährungswirtschaft (LI Food/NieKE) und dem Netzwerk für Nachhaltigkeitsinnovationen im Regionalen Mittelstand (NIREM) durchgeführt.
Im Rahmen des Workshops werden folgende Referenten Ihre Perspektiven präsentieren:
Christoph Dahlmann, Biofleisch NRW (am Vorabend, 19.03.2018)
Dr. Dorit Stehr, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Dr. Sergiy Smetana, Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik (DIL)
Prof. Dr. Daniel Pleissner, Leuphana Universität Lüneburg
Sibel Seker, ALDI Nord
Dr. Benno Fladvad, WWF Deutschland
Charlott Hübel und Prof. Dr. Stefan Schaltegger, CSM, Leuphana Universität Lüneburg
Kurzüberblick:
19. März 2019, 18:30 – ca. 21:00 Vortrag mit anschließender Diskussion
20. März 2019, 9:00 – ca. 17:00 Begrüßung, Vorträge mit anschließender Diskussion und Arbeitsphasen zur Entwicklung und Diskussion zweckdienlicher Lösungsansätze
Wir freuen uns auf die Diskussion mit Ihnen an der Leuphana Universität Lüneburg.
Das Programm finden Sie hier, eine Anmeldung für die Teilnahme ist erwünscht, bitte über das folgende Formular an Herrn Robin Bruck: Robin.Bruck@stud.leuphana.de
Organisationsteam:
Prof. Dr. Stefan Schaltegger
Charlott Hübel
Julia Zufall
Viva con Agua-Gründer und MBA-Student Benjamin Adrion im Interview
„Viva con Agua“ ist eine Non-Profit-Organisation, die sich für Trinkwasserversorgung und sanitäre Anlagen in Ländern des globalen Südens einsetzt. Deren Gründer Benjamin Adrion studiert den MBA Sustainability Management an der Leuphana. Benjamin Adrion ist ein Tausendsassa: Neben seinem Engagement spielte er für die erste Mannschaft des FC Sankt Pauli und gewann kürzlich die laut ARD schwerste Quizshow Deutschlands „Ich weiß alles“.
Was ist für die Initiative in den kommenden Jahren geplant?
Wir haben laufend neue Projekte und Pläne. Besonders in den nächsten zwei Jahren wird Viva con Agua nochmal auf eine ganz neue Stufe gehoben. Dazu kann ich aber momentan nicht mehr sagen. Wer jetzt neugierig geworden ist, folgt uns am besten auf all unseren Kommunikationskanälen. Hinzu kommt, dass wir unsere Community nun endgültig auch international weiterdenken. Wir arbeiten also daran, die VcA-DNA, sprich gemeinsames freudvolles Engagement, auch mit den Menschen in den Projektländern zu teilen, um so eine internationale Community über die universellen Sprachen Musik, Sport und Kunst zu realisieren. Zu Beginn war es noch so, dass ausschließlich wir unsere Spendengelder in den Projektländern investiert und unsere Partner vor Ort die Projekte verwirklicht haben. Heute haben wir auch Communities in Kathmandu, Äthiopien und Uganda, die eigenständig Aktionen durchführen und Spenden sammeln. Es ist spannend zu sehen, wie die Organisation auch in den nächsten Jahren immer weiter zum internationalen Netzwerk wächst.
Sie studieren am Centre for Sustainability Management (CSM) an der Leuphana Universität Lüneburg den MBA Sustainability Management. Was hat Sie dazu gebracht?
Ich habe ja berufsbegleitend den Bachelor International Management an der FOM in Hamburg studiert. Dann war die Idee bzw. die logische Konsequenz für mich, den Master Sustainability Management drauf zu setzen, um auch den Nachhaltigkeitsaspekt im Studium abzudecken. Ich habe schon seit vielen Jahren eine tolle Verbindung zur Leuphana Universität in Lüneburg. Viele unserer Mitarbeiter im Büro und aus dem Ehrenamt kommen auch von dort, so dass ich anfangs, als ich nach Hamburg kam, dachte, alle coolen Hamburger seien aus Lüneburg. Außerdem wurde das Pfandbechersammeln auf dem Lunatic Festival 2007 von unserem heutigen Marketingmanager Moritz Meier erfunden. Und nicht zuletzt hat die Leuphana einen exzellenten Ruf als beste Nachhaltigkeits-Fakultät Deutschlands. Es gab also viele Gründe für mich, den Master in Lüneburg zu machen.
Der MBA ist mit seinen aktiven Studierenden und den Absolvent*innen das weltweit größte organisierte Fachnetzwerk für Nachhaltigkeitsmanagement. Wie wichtig sind in Ihrer Arbeit in Deutschland und den Projektländern Netzwerke?
Die Wichtigkeit von Netzwerken, Synergien und Zusammenarbeit, und all den positiven Dingen, die daraus entstehen, kann man gar nicht hoch genug bemessen. Das synergieorientierte Zusammenspiel von Teams und Communities ist meiner Meinung nach der entscheidende Erfolgsfaktor. Ich finde, dass Konkurrenz echt 80er ist. Sich einen eigenen Vorteil auf Kosten anderer zu verschaffen und andere auszustechen ist heutzutage einfach nur outdatet. Zusammenarbeit, Netzwerke und Synergien sind das Entscheidende für die Zukunft der Erde und das, was uns voranbringt, um eine wahre Nachhaltigkeit zu schaffen.
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen?
Erstens würde ich mir wünschen, dass alle CO2-Partikel aus der Luft reduziert werden auf das vorindustrielle Zeitalter. Zweitens, dass alle CO2-produzierenden Maschinen sofort die Arbeit einstellen. Und drittens, dass alle Unternehmen, die fossile Energie fördern, das Zeitliche segnen, damit wir den Klimawandel als die größte Herausforderung unserer Zeit für zukünftige Generationen vermeiden können.
Vielen Dank, wir freuen uns auch auf den weiteren Austausch im MBA!
Das Interview führte Katharina Guhl vom Centre for Sustainability Management, Leuphana Universität Lüneburg.
Neuer Infofilm: MBA Sustainability Management
Nachhaltigkeit treibt den Strukturwandel in allen Branchen voran. Mit dem MBA Sustainability Management lernen Sie Nachhaltigkeit durch unternehmerische Entscheidungen umzusetzen.
In unserem neuen Infofilm berichten Absolventen über Ihre Erfahrungen aus dem Studium und Prof. Dr. Stefan Schaltegger über den MBA Sustainability Management.
Leuphana Universität warnt: Biodiversität in Europa weiter rückläufig
Die zunehmende Intensität der konventionellen Land- und Forstwirtschaft führt zu einem Rückgang der Biodiversität. Das zeigen aktuelle Studien zu Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen in den verschiedenen Regionen der Erde. Die der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) anläßlich einer Zusammenkunft in Medellin (Kolumbien) jetzt vorgestellt hat. Auch in Europa ist diese Entwicklung problematisch.
Die Nutzung der Natur für Bedürfnisse des Menschen, wie etwa die Erzeugung von Nahrung und Energie, geschehen auf Kosten wichtiger Funktionen des Ökosystems wie Bestäubung oder Bodenbildung, so ein Ergebnis der Studien für Europa und Zentralasien.
„Der nicht nachhaltige Nahrungsmittelverbrauch in Mittel- und Westeuropa führt dazu, dass diese Regionen von Nahrungs- und Futtermittelimporten abhängig sind, die der jährlichen Ernte von 35 Millionen Hektar Ackerland entsprechen, einer Fläche von der Größe Deutschlands“, so Professorin Berta Martín-López – Nachhaltigkeitsexpertin der Leuphana Universität Lüneburg und eine der Hauptautorinnen der Studie für den Bereich Europa.
Sustainable Developemnt Goals: Druck auf die biologische Vielfalt hoch
Dass sich der Druck auf die biologische Vielfalt kurzfristig verringert, halten die Wissenschaftler für unwahrscheinlich. Eine Szenarioanalyse für die nächsten Jahrzehnte zeigt, dass die Fortsetzung des bisherigen Trends die Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen eher behindern wird.
Deutschlands Klimabilanz 2017: Emissionen gehen nur leicht zurück
Klimabilanz 2017: Emissionen gehen leicht zurück. Niedrigere Emissionen im Energiebereich, höhere im Verkehrssektor. In Deutschland wurden 2017 insgesamt 905 Miollionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt knapp 5 Millionen Tonnen weniger als im Jahr 2016.
Das zeigen erste Prognose-Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA). Während die Emissionen im Energiebereich deutlich zurückgingen, stiegen sie im Verkehrssektor sowie in der Industrie an. Gegenüber 1990 hat Deutschland seine Emissionen bisher um 28 Prozent gesenkt. Das für 2020 vereinbarte Klimaziel von 40 Prozent als Reduktionsziel sollt nun so schnell wie möglich erreicht werden.

Quelle: UBA 2018
In den Koalitionsverhandlungen zur Regierungsbildung hatten sich die Regierungsbildenden Akteure aus CDU und SPD allerdings nicht verbindlich auf die Bestätigung des Klimaziels 2020 festlegen wollen.
Bis ins Jahr 2030 wiederrum müssen die Emissionen um mindestens 55 Prozent zum Vergleichswert 1990 gesenkt werden. Daher sind zusätzliche Maßnahmen nötig, um Deutschland wieder auf Kurs in Richtung der Klimaziele zu bringen wie das Bundesumweltministerium und das Bundesumweltamt in einer gemeinsamen Erklärung zur Entwicklung der Klimaziele in Deutschland erklären.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Im Verkehrsbereich geht die Entwicklung leider immer noch in die falsche Richtung. Für Klimaschutz und saubere Luft brauchen wir eine grundlegende Verkehrswende.“
Klimaziele im Energiesektor
Den deutlichsten Rückgang gab es in der Energiewirtschaft: Hier gingen die Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Millionen Tonnen zurück (minus 4 Prozent). Zentraler Grund dafür ist, dass infolge der hohen Windkrafteinspeisung weniger Steinkohle verstromt wurde. Zudem wurden im Laufe des Jahres 2017 Steinkohlekraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt mehr als drei Gigawatt stillgelegt bzw. in die Netzreserve überführt. Im vierten Quartal gingen noch zwei weitere Braunkohlekraftwerke in die Sicherheitsbereitschaft.

Quelle: UBA 2018
Klimaziele im Verkehrssektor
Im Verkehrssektor stiegen die Emissionen 2017 um 3,8 Millionen Tonnen auf 170,6 Millionen Tonnen (plus 2,3 Prozent) an. Ein Grund dafür ist, dass nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes der Pkw-Bestand im Jahr 2017 um rund 1,5 % anstieg. Mehr Autos auf der Straße lassen höhere Fahrleistungen und damit höhere Treibhausgasemissionen erwarten. Auch bei Lkw und Sattelzugmaschinen sind die Bestände 2017 deutlich gewachsen (+4,1 % bzw. +4,4 %). In Kombination mit der guten Konjunktur führte das zu mehr Gütertransporten auf der Straße. Dagegen trägt der schrumpfende Anteil von Diesel-Pkw und der wachsende Anteil von Benzin-Pkw bei den Neuzulassungen kaum zum Anstieg der Emissionen bei. Zusammen mit dem Trend zu stärker motorisierten Pkw verursacht dies nur ein Plus von maximal 0,2 Millionen Tonnen im Jahr 2017.
Klimaziele in der Industrie
In der Industrie stiegen die Emissionen aufgrund der guten Konjunktur um 2,5 Prozent auf 192,9 Millionen Tonnen. Davon entfallen 1,6 Prozent auf den Anstieg der Prozessemissionen und 3 Prozent auf energetische Emissionen im verarbeitenden Gewerbe. Für Raffinerien, Stahlindustrie sowie die mineralische Industrie geht die Prognose von einer gestiegenen Produktion aus. Die Produktionsentwicklung in der chemischen Industrie führte insgesamt ebenfalls zu einer leichten Emissionszunahme.
Klimaziele in der Landwirtschaft
Während in der Landwirtschaft die Treibhausgas-Emissionen nahezu stagnierten, gingen sie im Abfallsektor um 4,3% gegenüber dem Vorjahr zurück. Dieser anhaltende Rückgang geht maßgeblich auf die Entwicklung im Bereich der Abfalldeponierung zurück. Seit 2005 dürfen in Deutschland keine biologisch abbaubaren Abfälle mehr deponiert werden – das macht sich neben Abfalltrennung und Recycling bei den Emissionen positiv bemerkbar.