MBA Sustainability Management, Nachhaltige Neuigkeiten

SDGs als Chefsache: MBA-Abschlussworkshop bei BÜFA

Eine Woche im Zeichen der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen: Wie lassen sich Ziele für nachhaltige Entwicklung in einem mittelständischen Unternehmen der chemischen Industrie verankern und umsetzen? An dieser Frage arbeiteten 23 Studierende des MBA Sustainability Management der Leuphana Universität Lüneburg eine Woche lang mit dem Oldenburger Familienunternehmen BÜFA zusammen. Im Rahmen des Abschlussworkshops erarbeiteten sie im digitalen Raum Nachhaltigkeitslösungen.

Wenn sowohl der CEO eines Unternehmens wie auch der Chief Business Developer sich einen ganzen Tag Zeit nehmen, um aufmerksam zuzuhören und mit Studierenden zu diskutieren, dann wird sichtbar: Eine nachhaltige Unternehmensausrichtung ist zur Chefsache geworden. Die MBA-Studierenden arbeiteten im Rahmen des Abschlussworkshops mit BÜFA eine Woche lang intensiv an Nachhaltigkeitsmanagementkonzepten und strategischen Handlungsempfehlungen für das Unternehmen. Am Ende präsentierten sie ihre Ergebnisse online einer Jury aus Unternehmensvertreter*innen und Expert*innen der chemischen Industrie. Inhaltliche Klammer des Workshops waren die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UN und die Frage, wie sich diese in verschiedenen Unternehmensbereichen umsetzen lassen.

Workshoppartner BÜFA: SDGs in der chemischen Industrie

1883 von den zwei Vettern Büsing und Fasch als Handel für Farbhölzer, Öle und Chemikalien gegründet, ist die BÜFA-Gruppe inzwischen zu einem wichtigen Partner für Unternehmen aller Branchen geworden, die Chemikalien unterschiedlichster Art nutzen. Das in Oldenburg ansässige Familienunternehmen versorgt Kunden weltweit mit chemischen Rohstoffen und Produkten, Reinigungsprodukten, eigenen Anlagen und Reaktionsharzen für Verbundwerkstoffe, die in unterschiedlichsten Branchen und Bereichen wie Windenergie, Schiffsbau und Lebensmittelverarbeitung zum Einsatz kommen. Darunter sind auch Geschäftsfelder, bei denen man nicht zuerst Nachhaltigkeit vor Augen hat. BÜFA denkt jedoch über Quartalsgrenzen hinaus, verfügt über ein Nachhaltigkeitsreporting, arbeitet seit 2021 an allen deutschen Standorten durch Kompensationsprojekte klimaneutral, hat zahlreiche Rohstoffe ökozertifiziert, ein Viertel des Fuhrparks auf E-Mobilität umgestellt – und für Turmfalken wurden Nistkästen aufgestellt. BÜFA ist in Bewegung. Nachhaltige Unternehmensentwicklung noch ganzheitlicher – nämlich SDG-umfassend – zu denken und Impulse für die nächsten Schritte zu geben, war Ziel des Abschlussworkshops in Kooperation mit dem Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg.

„Als Traditionsunternehmen der chemischen Industrie sind wir uns unserer besonderen Verantwortung bewusst. BÜFA hat bereits viele Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit umgesetzt. Impulse von außen sind für uns jedoch besonders wichtig, da wir die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft nachhaltig und transparent angehen wollen.“

Felix Thalmann, Geschäftsführer der BÜFA-Gruppe

„Die Vorbereitung war sehr intensiv und sehr anspruchsvoll. Eine Aufgabe so zu formulieren, dass sie konkret und greifbar wird, beide Seiten voranbringt und den hohen Ansprüchen des Studienformats entspricht, war eine große Herausforderung. Ich freue mich über die tollen, gut recherchierten und wirklich sehr umfassenden Ergebnisse, die erarbeitet wurden.“

Yvonne Burmann, Workshop-Organisatorin und Business Development Officer bei BÜFA

„Wie schnell aus einer Gruppe von Unbekannten ein großartiges Team werden kann.“

BÜFA hat in Abstimmung mit dem CSM der Leuphana Universität Lüneburg im Vorfeld fünf anspruchsvolle Aufgabenstellungen entwickelt, die alle Geschäftsbereiche abdecken. Wie können relevante SDGs für den Handel von Basis- & Spezialchemikalien identifiziert und zu ihnen wirksam beigetragen werden? Wie kann BÜFA mit ökologischen Reinigungsmitteln die SDGs in den Blick nehmen und auch jenseits der Unternehmensgrenzen für nachhaltige Entwicklung sorgen? Wie kann das Geschäft mit Verbundwerkstoffen, die bisher auf fossilen Rohstoffen aufbauen und die aufgrund von hohen Ansprüchen an Stabilität, Langlebigkeit und Leichtigkeit besonderen Herausforderungen standhalten müssen, nachhaltig weiterentwickelt werden und positiv auf SDGs einwirken? Und wie lassen sich die SDGs sinnvoll in Marketingstrategie und Nachhaltigkeitsberichterstattung integrieren? Unter hohem Zeitdruck bearbeiteten die Studierendengruppen die „Real Case Studies“, pandemiebedingt in einem digitalen Konferenzraum. In kürzester Zeit als Team zusammenfinden, unterschiedliche Branchen- und Fachhintergründe gewinnbringend nutzen – neben den komplexen Aufgabenstellungen ist auch die Teamzusammenarbeit eine besondere Herausforderung. Da die MBA-Studierenden berufsbegleitend in ihrem eigenen Tempo studieren, treffen sie sich häufig in der Gruppenkonstellation zum ersten Mal.

„Mit der richtigen Vorbereitung und dem richtigen Team-Spirit lassen sich selbst gesteckte Ziele übertreffen. Mich hat überrascht, wie schnell aus einer Gruppe von Unbekannten ein großartiges Team werden kann.“

Dr. Bettina Kaltenhäuser, Studierende MBA Sustainability Management

„Der Workshop bei BÜFA hat mich rundum begeistert, u.a. da mir nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten in meiner eigenen Branche anhand der Multiplikatoren-Rolle von BÜFA als Lieferant für „Green Chemicals“ sehr viel deutlicher geworden sind. Menschlich hat mich insbesondere die zielgerichtete und sehr wertschätzende Zusammenarbeit in der Gruppe beeindruckt – obwohl wir alle an unsere Grenzen und darüber hinaus gegangen sind, hat es sehr großen Spaß gemacht und wir haben gemeinsam viel erreicht.

Corinna Jonitz, Studierende MBA Sustainability Management

„Ich nehme aus der Projektwoche die Erkenntnis mit, dass wir alle in den letzten zwei Jahren sehr viel gelernt haben. Überrascht hat mich das Paket, welches uns eine Woche vorher geschickt wurde; eine nette Geste!“

Heiko Sepulveda, Studierender MBA Sustainability Management

Was es mit dem Paket auf sich hat? Der Mittwochabend ist in der Projektwoche traditionell für ein lockeres Abendevent reserviert, das pandemiebedingt ebenfalls online stattfand: Alle Teilnehmenden bekamen vor dem Start ein Kochpaket zugesandt und beim gemeinsamen Abendessen berichtete BÜFA-Gesellschafter Jan Philipp Wuppermann aus der Historie des Familienunternehmens.

Praxistest für Nachhaltigkeitsmanager*innen

Der Abschlussworkshop ist einer der Höhepunkte des Weiterbildungsstudiengangs MBA Sustainability Management. Jedes Jahr gewinnt das Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana neue Kooperationspartner für das anspruchsvolle Lehrformat. Sowohl Mittelständler wie Edding, Dräxlmaier oder Vaillant, große Unternehmen wie Symrise, Airbus oder Coca-Cola als auch Nachhaltigkeitspioniere wie die GLS Bank, Bionade oder Werkhaus waren in der Vergangenheit Praxispartner des MBA-Studiengangs. Von der Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis profitieren Studierende und Unternehmen gleichermaßen: Für die angehenden Nachhaltigkeitsmanager*innen ist der Workshop eine Feuertaufe, für Unternehmen eine Quelle für Innovationen und Impulse.

Das Centre for Sustainability Management (CSM) dankt Yvonne Burmann, allen Themenpartner*innen bei BÜFA und den Mitgliedern der Jury für den spannenden und herausfordernden Workshop.

Weiterlesen:
Pressemitteilung zum Abschlussworkshop
BÜFA Unternehmenswebsite Nachhaltigkeit
BÜFA Nachhaltigkeitsbroschüre 2021
Weitere Informationen zum MBA Sustainability Management